Unsere Projekte

Hier laden wir unsere aktuellen Projekte und Aufträge hoch. Wir schaffen es nicht alle bereits erledigten Aufträge aus fast 15 Jahren nachzureichen, aber versuchen Sie ab jetzt auf dem aktuellen Stand zu halten. Wenn sie mögen, schauen sie auch auf unserer oben links verlinkten Facebook Seite vorbei. Dort gibt es einige Fotos und Berichte zu älteren Arbeiten.

Mai 2023

Linde St. Josef
Austausch der Schleifenzugmagnete und einiger Pfeifen im Rückpositiv

Wir wurden in die Kirche nach Linde (Gemeinde Lindlar) gerufen, weil im Rückpositiv der Orgel einige Töne nicht mehr kamen oder komisch klangen. 

Wir stellten fest, dass viele der wunderschönen alten Bleipfeifen vom Bleifraß befallen waren. Die befallenen Register müssen schon seit langer Zeit in Linde sein. Ihre Bauart und die Materialauswahl von purem Blei lassen darauf schließen. 

Information: Bleifraß

Der Kontakt mit bestimmten Säuren und dem Blei führt zu einer chemischen Reaktion. Dabei wird das Blei weiß und spröde und 'bröselt' einfach ab. Das führt zur Lochbildung und schlussendlich zur kompletten Zerstörung des Bleigegenstands. Diese Bleikorrosion (Bleifraß) passiert bei einer bestimmten Temperatur und einer relativ hoher Luftfeuchtigkeit, welche in Kirchengebäuden häufig gegeben ist. Wenn die chemische Reaktion einmal gestartet ist, dann ist sie nicht mehr aufzuhalten. Außerdem ist der neue Zustand des Bleis, das 'weiße Pulver', extrem giftig.    

Bei dem letzten Orgelneubau vor 3 bis 5 Jahrzehnten kam, wie üblich Weißleim zum Einsatz bei den Holzarbeiten. Außerdem verbaute man Eichenholz. Damals war in der Welt des Orgelbaus noch nicht bekannt, dass die Essigsäure aus dem Eichenholz und der leicht saure Weißleim in ein paar Jahrzehnten das schöne alte Pfeifenwerk zerstören könnten. 

So ist es leider auch in Linde geschehen. Der Prozess geschieht oft im Verborgenen weil der Orgelwind, welcher die Pfeifen zum erklingen bringt, über den Weg durch die Orgel die Säuren der Werkstoffe mitträgt und die Pfeife so von Innen beginnt zu verfallen. Man bemerkt den Schaden erst wenn alles zu spät ist.

 

Bei den Arbeiten in Linde stellten wir außerdem fest, dass die alten Schleifenzugmagnete sich nur noch sehr schwerfällig bewegten. Diese haben wir auch ausgetauscht. 

Nun spielt die Orgel wieder und klingt auch mit neuen gebrauchten Registern schön. Schade ist es trotzdem um die alten...

Mai 2023

Allrath St. Matthäus
Einbau einer gebrauchten Orgel in dem Gehäuse der Alten

Dieses Projekt haben wir nun nach einiger Laufzeit abschließen können. Der gesamte Kirchenraum wurde saniert und renoviert und wie wir finden ist dies sehr gut gelungen. 

Dazu gehörte auch eine Maßnahme an der Orgel. Die Kirchengemeinde hatte sich dazu entschlossen die alte, defekte und schlecht klingende Orgel rauszuschmeißen. Sie haben eine gebrauchte Orgel gekauft und ab da kamen wir ins Spiel. 
Wir mussten schauen, wie die neue 'alte' Orgel in das vorhandene Gehäuse passt und wie der Klang in den Kirchenraum passt... 

Glücklicherweise kam aber alles wunderbar zusammen und wir konnten die Orgel Anfang Mai guten Gewissens der Gemeinde überlassen. Sie passte perfekt. Die Anzahl der Prospektpfeifen und deren Mensur der Vorgänger Orgel, welche auch drin geblieben sind, passten wie Angegossen. Insgesamt klingt die Orgel schön und kräftig in der Ziegelsteinkirche mit herausfordernder Akustik. Wir haben außerdem erstmalig mit dem Orgelelektronik Hersteller IOS zusammengearbeitet und es funktioniert wunderbar. 

Wir wünschen der Gemeinde viel Spass mit ihrer neuen 'alten' Orgel

seit Aug.

Solingen St. Clemens
Reinigung, Umbau, teilw. Neuintoination

Seit längerem befinden wir uns in intensiver Planung zusammen mit den Organist*innen zum Umbau der Orgel in Solingen St. Clemens.

Die Orgel ist aus dem Hause Seifert und in der Nachkriegszeit entstanden. Dementsprechend ist sie klanglich im Neobarocken Stil intoniert worden. Um den heutigen Anforderungen an eine Orgel in der großen Hauptkirche der Stadt gerecht zu werden, nehmen wir nun einige umbauten vor. Es war uns wichtig dabei die Würde des Instruments nicht zu verletzen, denn auch wenn ihr Klang uns in der heutigen Zeit nicht mehr so gut gefällt, bleibt jede Kunst schützenswert! 

Innerhalb der Orgel tauschen wir einige Register um. Zum Beispiel kommt der Principal 2' aus dem Schwellwerk ins Hauptwerk und umgekehrt die Flöte 2' aus dem Hauptwerk ins Schwellwerk. Ein typisches vorgehen bei Umbauten von Orgeln aus dieser Zeit. Damit wird es endlich möglich sein, einen kompletten Principalchor (8' + 4' + 2') im HW zu spielen und einen Flötenchor im SW. Das Schwellwerk wird insgesamt grundtöniger und bekommt eine neue Trompete 8'. Es gab vorher nur eine Kopftrompete 4' in diesem Werk. 

Während das Rückpositiv nahezu unberührt weiter bestehen bleibt, bekommen HW, SW und Pedal zukünftig ein wenig mehr Winddruck um den großen Kirchenraum besser füllen zu können und mehr Charakter im Klang zu haben. 

Über alle Umbauten, vorallem auch von der technischen - und elektrischen Seite und der kompletten Sanierung des Spieltischs, welche noch ausstehen, werden wir am Ende der Maßnahme noch einmal berichten. 

Wir freuen uns jetzt schon auf das Einweihungskonzert im nächsten Jahr und sind dankbar für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen!

2019 - 2020

Hausorgel (Opus 1)

Grand Orgue

Montre 8'

Flûte 8'

Octave 4'

Flûte conique 2'

Plein jeu 2'

Récit expressif

Bourdon 8'

Salicional 8'

Voix celéste 8'

Flûte traversière 4'

Quinte 2 2/3'

Trompette 8'

Basson-Hautbois 8'

Tremblant

Pédale

Soubasse 16'

Bourdon 8'

Flûte 4'

Bombarde 16'

 

II/I

Sub II

Sub II/I

I/Ped

II/Ped

2019 begannen die ersten Überlegungen und Planungen unseres Opus 1 zusammen mit den Besitzer*innen der Orgel. Der Prozess der Planung und der Bau der Orgel bis hin zur Auslieferung, Montage und Intonation sollte fast ein Jahr dauern. 

Die Orgel ist ein Neubau unter Verwendung von altem Pfeifenwerk und ist klanglich französisch - romantisch einzuordnen, während sie optisch ein modernes Erscheinungsbild hat. 

Der Aufstellungsort, in einem Wohnhaus in Bayern, hat uns vor einige Herausforderungen gestellt bei der Konstruktion und vor allem auch bei der Intonation. Es war nicht einfach eine Bombarde 16' mit der Akustik eines Wohnzimmers in Einklang zu bringen. Doch wir, die Besitzer*innen und alle bisherigen Besucher*innen, sind hochzufrieden mit unserem Opus 1.